Montag, 26. August 2019

Wer die Mennoniten sind, was sie glauben, woher sie kommen, wie sie leben … darüber hatten wir – ehrlich gesprochen – noch nichts gehört. Ein Besuch in Menno Simons Hof, einem Museum in Filadelfia, war eine gute Gelegenheit, dazuzulernen.

Tor am Eingang zum Museum

Menno Simon’s Hof

Montag, 26. August. Wir besuchen „Menno Simons Hof“ in Filadelfia und bekommen dort eine eindrückliche Museumsführung. Filadelfia ist der Hauptort der Kolonie Fernheim, in der einige tausend Nachkommen von mennonitschen Siedlern wohnen. Der Sowjetstern auf dem Tor bedeutet – paradoxerweise – für die hier lebenden Menschen die Freiheit! Durch ein solches Tor entkamen die deutsch- und hollandstämmigen Siedler 1930 aus dem stalinistischen Russland nach China. Ihnen stand eine lange Reise bevor, ehe sie in Paraguay ihre Siedlung gründeten, wo heute noch „Platt“ und hochdeutsch gesprochen wird.

Pflugscharen aus Waffen …

Hier noch einige Bilder und Eindrücke aus dem Mennonitenmuseum. Das erste Bild zeigt eine Fruchtquetsche, die zum Auspressen und Herstellen von Fruchtsaft gebraucht wurde.

Fruchtquetsche aus Messing

Die Quetsche wurde – ungewöhnlich für solch ein Gerät – aus Messing hergestellt. In der Anfangszeit der Kolonie mangelte es an Vielem. Aber Pioniere wissen sich auch zu helfen. Statt Eisen, das schwer zu bekommen war, griff man auf Patronenhülsen und Granaten aus Messing zurück, die der von 1932 bis 1935 dauernde Chacokrieg zwischen Bolivien und Paraguay reichlich hinterlassen hatte. Diese konnte man leicht einschmelzen.

Munition aus dem Chaco-Krieg

Die Mennoniten haben sich übrigens konsequent dem Frieden verpflichtet und kamen aus dem Krieg, der hier in ihrem Siedlungsgebiet geführt wurde, ohne größere Opfer davon. Darüber gibt auch eine Schrift Zeugnis, die von Menno Simons (1496 –1561), dem Begründer der mennonitschen Bewegung, stammt.

Aus den Schriften von Menno Simons